Islamisten und Nazis - Hand in Hand gegen Israel
Referentin: Claudia Dantschke
Freitag, den 28. 3. 03 um 19.00 Uhr
im Havanna 8, Lahntor 2
Nach den Massakern vom 11. September 2001 in New York hat
der Islam in Deutschland viele neue Freunde gewonnen. Jeder,
der sich zum Islamismus äußert, ist penibel bemüht, auf den
Unterschied zwischen Islam und Islamismus hinzuweisen und auch
den Islamisten nicht mehr zu unterstellen als das, was wirklich
niemand leugnen kann. Da darf man sich nicht wundern, dass eine
ernsthafte Darstellung ihrer antisemitischen,
geschichtsrevisionistischen und antiaufklärerischen Politik in
den deutschen Medien meist unterbleibt. Die Verbindungen, die
zwischen Islamisten und europäische und deutschen Nazis
existieren, werden kaum benannt. Stattdessen wird gerade auch
in der Linken der politische Inhalt dieser reaktionären
Bewegung unter der Hand, nämlich durch Nicht-Thematisierung,
verharmlost. Wer den von Staat und Bevölkerung praktizierten
Rassismus, der sich bekanntlich auch gegen MigrantInnen aus
islamischen Ländern richtet, ablehnt, der habe, so das gängige
Argument, für den Islamismus Verständnis aufzubringen. Gerade
dieses 'antirassistische' Argument affirmiert die rassistische
Behauptung einer zwangsläufigen Verbindung zwischen Herkunft
und politischer Überzeugung, statt ihr entgegenzutreten. Das
macht die Rede davon, dass man dieses Thema vorsichtig angehen
solle, der heimlichen Sympathie verdächtig.
Der Islamismus ist eine dezidiert antiaufklärerische
Bewegung, die jeden Gedanken an menschliche Emanzipation und
individuelles Glück ablehnt. Zwischen dem politischen Islam und
der Ideologie der Nazis gibt es unübersehbare Gemeinsamkeiten.
Der Hass auf Israel und die USA, die Vorstellung von einer
"echten" und einfachen Gemeinschaft (sprich: Elendsverwaltung
und Terror) als Alternative zum westlich-kapitalistischen sowie
zum sozialistischen Modell und die Leugnung oder Relativierung
der Shoah einen die AktivistInnen etwa der internationalen
Kalifatsbewegung und der NPD.
Auch organisatorisch finden deutsche bzw. europäische Nazis
und Islamisten zusammen. Als Bindeglied fungieren dabei oft
Konvertiten wie zum Beispiel der schweizer Faschist Ahmad
Huber, der im November 2001 in Grimma vor 1500 NPD-Anhängern
auftrat und seine Zuhörer begeisterte, indem er antisemitische
Äußerungen Ayatollah Khamene'is zitierte, wie etwa das Gerede
von den "Behauptungen der Zionisten über den sogenannten
Holocaust".
Hasan Özdogan, der ehemalige Vorsitzende der von Milli Görüs
dominierten Dachorganisation "Islamrat" räumte auf Anfrage der
Wochenzeitung Jungle World die Gemeinsamkeit zwischen
Islamisten und Rechtsextremen sogar ein: den Hass auf Israel
und die USA.
Claudia Dantschke ist Fachjournalistin und studierte
Arabistin. Sie ist stellvertretende Chefredakteurin der
deutsch-türkischen Fernsehanstalt AYPA-TV, Autorin zahlreicher
Artikel zur islamistischen Bewegung und verfasste gemeinsam mit
Ali Yildirim und Eberhard Seidel die Broschüre "Politik im
Namen Allahs".
Veranstalter: Kosmopolitbüro
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